Newsletter September 2008 |
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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde !
Im Zentrum dieser Plenarwoche hat eine engagierte Debatte über die Situation in Georgien und die Abstimmung über die Stellungnahme des E P hierzu gestanden.
Noch
am Montagabend haben der französische Außenminister Bernard Kouchner als
Vertreter der Ratspräsidentschaft und Frau Benita Ferrero-Waldner als das für
die Außenbeziehungen zuständige Mitglied der Europäischen Kommission das
Plenum des Europäischen Parlamentes über die Ergebnisse des Gipfeltreffens der
E U-Staats- und Regierungschefs, das am Nachmittag in Brüssel stattgefunden
hatte, unterrichtet.
In
der Debatte und in der Abstimmung über seine Resolution, die 549 Ja-Stimmen der
678 anwesenden Abgeordneten angenommen worden ist, hat die überwältigende
Mehrheit des Europäischen Parlaments die Beschlüsse des Europäischen Rates
unterstützt und u.a. folgende Punkte unterstrichen :
Russland
wird aufgefordert, die Souveränität, die territoriale Integrität und die
Unverletzlichkeit der international anerkannten Grenzen der Republik Georgien zu
achten und alle Verpflichtungen aus der mit der E U vereinbarten
Waffenstillstandsvereinbarung einzuhalten, beginnend mit dem vollständigen und
sofortigen Rückzug seiner Truppen aus Georgien selbst und der Beschränkung
seiner militärischen Präsenz in Südossetien und Abchasien auf die russischen
Truppen, die im Rahmen friedenserhaltender Maßnahmen in beiden Provinzen
stationiert waren, bevor der Konflikt ausbrach.
Die
Anerkennung der Unabhängigkeit der abtrünnigen georgischen Regionen Südossetien
und Abchasien durch die Russische Föderation wird als ein Verstoß gegen das
internationale Recht nachdrücklich missbilligt.
Nach reiflicher Überlegung habe ich die Entscheidung getroffen, nicht erneut für das Europäische Parlament zu kandidieren. Im Sommer 2009 werde ich 18 Jahre Hamburg im Europäischen Parlament vertreten und die Europäische Politik mitgestaltet haben – diese Zeitspanne ist die längste eines hamburgischen Europaabgeordneten und ist genug. Mit vollem Elan werde ich meine parlamentarische Tätigkeit für Hamburg, Deutschland und die E U bis zur Europawahl am 7. Juni 2009 fortsetzen.
Mit dieser Entscheidung ein Jahr vor Ablauf der Legislaturperiode hat die CDU Hamburg ausreichend Zeit, einen geeigneten Kandidaten mittleren Alters zu finden. Voraussetzungen für eine wirkungsvolle und einflussreiche Tätigkeit für Hamburg im E P sind m. E. nachgewiesene fachliche Erfahrungen als Parlamentarier, Verhandlungsgeschick in englischer Sprache sowie die Perspektive auf eine Abgeordnetentätigkeit für mindestens zwei Legislaturperioden, denn in der Regel benötigt jeder neue Abgeordnete etwa 2 Jahre Einarbeitszeit und erringt frühestens in der 2. Periode entscheidenden Einfluss. So habe ich z.B. das Glück, als verkehrspolitischer Sprecher der größten Fraktion im E P seit Jahren die Rahmenbedingungen für bedarfsgerechte und umweltschonende Güter- und Personenverkehre maßgeblich mitgestalten zu können. Als Vertreter unserer Stadt sollte ein hamburgischer CDU Europaabgeordneter die Rahmenbedingungen für Wirtschaftswachstum und Beschäftigung mitgestalten und in den Kernkompetenzbereichen der EU mitentscheiden: Europäischer Binnenmarkt, Welthandel, Verkehr, Umwelt- und Verbraucherschutz.
Das Europäische Parlament
beschloss einen Initiativbericht des Verkehrsausschusses mit vielfältigen
Vorschlägen für einen bedarfsgerechten und umweltschonenden Ausbau des Güterverkehrs
in Europa, denn die Rahmenbedingungen für Frachtverkehre sind entscheidend für
das Wirtschaftswachstum und die Beschäftigung in der Union.
Die Europäische Union und
vor allem die Mitgliedstaaten werden aufgerufen, ihre Anstrengungen für den
Auf- und Ausbau effizienter Verkehrsinfrastrukturen wesentlich zu verstärken.
Dies gilt insbesondere für den Schienenverkehr. Dabei sind die am stärksten
genutzten Eisenbahnkorridore vorrangig auszubauen und mit dem grenzüberschreitenden
Europäischen Zugleitsystem ERTMS auszurüsten, um schnell Gütertransporte von
der Straße auf die Schiene zu verlagern.
Wichtig ist aber auch, dass
die E U und die Mitgliedstaaten mit den Industrie- und
Dienstleistungsunternehmen besser zusammenarbeiten, damit die Güterverkehrslogistik
effizienter genutzt werden kann. Zwar ist die Anwendung von Logistiksystemen
primäre Aufgabe der Wirtschaft selbst, doch können die EU und die
Mitgliedstaaten etwa durch den Abbau von staatlichen Beschränkungen und die
Schaffung einheitlicher Dokumente wie z.B. im Zollwesen der Wirtschaft dabei
helfen, ihre Logistikkenntnisse und -erfahrungen besser einzusetzen.
Da am 7. August 2008 die Zwischendecke des Plenarsaals des E P in Straßburg teilweise eingestürzt ist, hat das E P diese Plenarwoche ausnahmsweise in Brüssel abgehalten. Daher erhalten Sie ebenfalls ausnahmsweise unseren "Straßburg"-Brief aus Brüssel mit belgischen Briefmarken.